Presse

There is no free lunch

Artikel im Finanzjournal der Siegener Zeitung vom 12.11.2021

„Wer nach der Möglichkeit sucht, alle Risiken bei der Geldanlage auszuschalten, bringt sich auch um alle Chancen.“ Selten war dieses Theorem so zutreffend wie im Börsenherbst 2021."

Es kommt gerade einiges zusammen, was die Finanzmärkte einstecken müssen: Die Pandemie hält sich hartnäckig, der noch junge Konjunkturaufschwung verliert an Kraft, China fährt eine Regulatorik-Offensive, die Überschuldungsprobleme des Immobilienkonzerns „Evergrande“ und der Rückzug der Notenbanken aus der Krisenpolitik. Das alles wird begleitet von der Sorge um eine Zinswende inklusive Vernichtung von Kaufkraft durch massiv steigende Inflation. Das in dieser Gemengelage einige Bullen ins Bärenlager wechseln und die Börsenrally in den letzten Septembertagen einen Dämpfer erhielt, ist nur allzu verständlich.

Andreas Muhl, Vorstandsvorsitzender der Maneris AG, beleuchtet in einem Beitrag u. a. die Ursachen des Inflationsschubs, die Krisenwährung Aktien und Gold und wie die Chancen der Volatilität erkannt und genutzt werden können.

„Was die Börsen letztlich antreibt, ist die Zuversicht auf das Wachstum der Unternehmensgewinne, die in ihrer Gesamtheit auch von der Konjunktur abhängig sind. Steigende Energie- und Rohstoffpreise, Lieferkettenprobleme und eine Knappheit bei Microchips machen der Industrie zu schaffen und beschleunigen den Anstieg der Inflation. Im Oktober hat die Inflationsrate in Deutschland zum ersten Mal seit fast drei Jahrzehnten die Marke von 4,5 Prozent überschritten. Die Ursache für diesen Inflationsschub liegt in einer Kombination aus starker Nachfrage und einem pandemiebedingt knappen Angebot vieler Güter sowie einem drastischen Anstieg der Energie- und Strompreise. Die Auswirkung der Teuerung merken die Verbraucher beim täglichen Einkauf, ganz massiv an der Tankstelle und bei der drohenden Nachzahlung an den Energieversorger für Strom und Gas. Weniger einkaufen und die Heizung runterdrehen ist leider nur ein sehr unkomfortabler Lösungsansatz.

Doch was kann man als Anleger tun? Den Kopf in den Sand zu stecken wäre gerade jetzt das absolut falsche. Schauen wir einmal auf das viele Geld, das praktisch unverzinst auf Spar- und Festgeldkonten liegt. Die Ersparnisse werden derzeit um mehr als 4 Prozent entwertet, denn die Inflation mindert die Kaufkraft dieser Rücklagen. Die mögliche Rechnung der Bank oder Sparkasse über Minuszinsen von 0,5 Prozent ist da nur der kleinste Teil der Geldentwertung. Die Konsequenzen für Sparer sind offensichtlich: Sie brauchen dringend einen Inflationsschutz. Auch wenn die Inflationsraten zukünftig nur bei 3 oder 4 Prozent lägen, würden sie den realen Wert von Sparbüchern, Kontoguthaben oder Anleihen aushöhlen. Daher gilt für alle Geldanleger, jetzt aktiv die Möglichkeiten zu suchen, mit denen dieser Inflationsschutz gelingen kann. Tagtäglich beschäftigen wir uns bei Maneris damit, robuste Anlageportfolien für unsere Kunden zu gestalten, mit denen auch ruppige Börsenverläufe gut gemeistert werden können.

Die Vielfalt der Stressthemen im dritten Quartal hat die Märkte ein Stück weit aus ihrem ,Heile-Welt-Modus‘ der letzten Monate geholt. Nun erwarten wir eine Phase der Neuorientierung inklusive umfangreicher Geldrotation. Gesucht werden die Favoriten der Zukunft. Aktien und Gold sind nach unserer Einschätzung die einzigen liquiden Anlageklassen, die zukünftig noch einen Schutz vor Inflation bieten und einen realen Wertzuwachs ermöglichen. Wir gehen davon aus, dass die Zinswende moderat ausfallen wird und das Wirtschaftswachstum die Gewinne von soliden Qualitätsaktien unterstützt. Diese Qualität finden Anleger derzeit u. a. in den Unternehmen unserer Investmentstrategie und in unserem Publikumsfonds „Maneris Select UI“ (WKN A2DMT1). Die Sektoren Basiskonsum & Lifestyle, Gesundheit & Demografie, sowie Infrastruktur und Technologischer Wandel werden geprägt durch eine Vielzahl grundsolider Vertreter mit besten Qualitätsnoten. Natürlich sind diese Firmen nicht vollständig resistent gegen eine schlechte Generalstimmung an den Börsen, aber sie leiden doch erfahrungsgemäß weniger als der Markt und erholen sich schneller.

Im Rentenbereich erwarten wir weiterhin „Zins-Schmalkost“. Gerade am Anfang eines Zinsaufschwunges und erst recht, wenn dieser so langsam von statten geht wie zu erwarten, müssen Anleger viel Geduld mitbringen, bis sich die steigenden Zinsen auszahlen. Da dies bei bestehenden Anleihen sogar schwächere Kurse zur Folge hat, liegt es auf der Hand, dass mit AAA-Bonitäten kein realer Kaufkrafterhalt möglich ist. Abstriche bei den Bonitäten und sogenannte High-Yield-Bonds (Anleihen mit höherem Zins und höherem Risiko) können dies unter Umständen schaffen. Aber auch das geht nicht ohne Schwankungen einher.

Fazit:

Unser kurzfristiger Blick auf die Märkte im Herbst 2021 ist leicht vorsichtiger als noch im Sommer dieses Jahres. Den temporären Rücksetzern an den Börsen begegnen wir mit einer breiten Diversifikation in den Portfolien und vorübergehend auch mal erhöhter Liquiditätshaltung. Volatilität bietet immer auch Chancen. Diese gilt es zu nutzen und dabei den langfristigen Blick nicht aus dem Auge zu verlieren. Chancen zu ergreifen bedarf einer rationalen und unabhängigen Analyse, dazu gehört Aufmerksamkeit und eine Portion Demut vor dem Markt. Werden die handwerklichen Grundlagen eingehalten, dann wird sich der Anlageerfolg auch in schwierigen Zeiten einstellen. Davon sind wir bei Maneris überzeugt.“

Diese Einschätzungen zu den Märkten und Themen wurde von der Maneris AG erstellt. Sie dient ausschließlich der Information und stellt keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf dar und kann eine individuelle Beratung nicht ersetzen.

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Andreas Muhl

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